Star Trek New Frontier – Vermisst by Peter David

Star Trek New Frontier – Vermisst by Peter David

Autor:Peter David
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Cross Cult
veröffentlicht: 2017-11-15T00:00:00+00:00


SPECTRE

In ihrem Privatquartier starrte Soleta die Flasche mit Schnaps an, die Kat Müller ihr als Abschiedsgeschenk gegeben hatte. Das hatte Soleta völlig auf dem falschen Fuß erwischt, denn sie war sich ziemlich sicher gewesen, dass Müller sie und ihre Entscheidungen verachtete.

'Das tat ich und tue es noch', hatte Müller zu ihr gesagt. 'Dennoch, nachdem ich lange über Ihre Zwangslage nachgedacht habe, bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass Sie das hier gebrauchen können', sie hatte die Flasche hochgehalten, 'und zwar mehr als ich.'

Jetzt stellte Soleta die Flasche vorsichtig auf ihren Schreibtisch, setzte sich dann hin, stützte ihr Kinn auf ihre Finger und starrte sie an. Sie bewunderte die Konturen der Flasche und ihre geschwungene Form. Es war seltsam. Sie hatte zwar lange Zeit gleichzeitig mit Müller auf der Excalibur Dienst getan, aber nie wirklich viel mit ihr zu tun gehabt. Sie hatte einige Zeit mit ihr während des Vorfalls mit den gottähnlichen Wesen verbracht, die Soleta zu ihrer Lebensweise verführt hatten. Aber trotz allem fühlte sie sich Müller nicht verbunden. Außerdem hatte Müller sie während der Zeit, die sie gerade als 'Gast' auf der Trident verbracht hatte, ziemlich gründlich gegrillt.

Dennoch symbolisierte diese Flasche auf seltsame Weise eine bizarre Verbindung zu Müller. Soleta hatte das Gefühl, dass diese aufgelöst würde, wenn sie die Flasche öffnete.

Sie wusste nicht, weshalb sie überhaupt das Bedürfnis nach einer Verbindung zu Müller hatte, oder überhaupt zu jemandem …

Doch, das weißt du. Das weißt du sehr gut. Das kommt daher, weil du keine Ahnung hast, was zum Teufel du tun sollst oder wem du vertrauen sollst.

Ein Summen erklang an der Tür. Soleta betrachtete den geschlossenen Durchgang einen Moment lang und ihre Finger bewegten sich zu dem Disruptor an ihrer Hüfte. Simple Logik sagte ihr, dass ihre Kollegen nicht klingeln würden, wenn sie die Macht an sich reißen wollten. Sie würden hereinstürmen und versuchen, sie zu überrumpeln.

Andererseits, wie könnte man sie besser überrumpeln, als vorzugeben, dass alles ganz normal ablief?

Du wirst dich selbst noch in den Wahnsinn treiben, wenn du so weitermachst. Lass alles seinen gewohnten Gang gehen und bleib vorsichtig.

Sie umklammerte den Griff ihres Disruptors. Die vorsichtige Geste wurde von ihrem Tisch verdeckt. Dann sagte sie: 'Herein.'

Die Tür glitt auf und Lucius kam herein. Seine Schultern waren gestrafft, seine Haltung förmlich. Doch in seinen Augen stand mehr Sorge, als Soleta je gesehen hatte. Er sah tatsächlich – konnte sie es wagen, das so zu nennen? – nervös aus. Die Frage war natürlich: Warum genau war er so nervös?

Vielleicht versuchte er immer noch, alles zu verarbeiten, was sie ihm erzählt hatte. Nachdem sie zur Spectre zurückgekehrt war und sie die Trident hinter sich gelassen hatten, hatte sie die Mannschaft darüber informiert, was Müller ihr alles erzählt hatte. Zunächst schnappten alle ungläubig nach Luft und einige Mannschaftsmitglieder beharrten darauf, dass Müller sie absichtlich in die Irre führen wollte. Es war unmöglich, versicherten sie ihr, dass die Remaner einen derartigen Putsch zustande bringen könnten. Soleta wurde schnell klar, dass ihre Meinungen durch jahrzehnte-, wenn nicht jahrhundertelange Vorurteile geprägt waren. Sie hingegen hatte keinen Grund, zu unterschätzen, wozu die Remaner fähig waren.



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